Name: M.B.
Ort: Bocholt
Bands: Thyrgrim, Mallevs Maleficarvm
Warum hast Du Dich ausgerechnet für die Drums als Instrument entschieden? Wie kam es überhaupt dazu, dass Du angefangen hast Musik zu machen und Deine Bands zu gründen/dort einzusteigen?
Ich würde sagen, das war ein natürlicher Prozess. Meine Kindheit wurde maßgeblich durch den Musikgeschmack meines Vaters geprägt. Ich wurde quasi schon im Laufstall mit Progrock und Heavy Metal bombardiert – dass sich das unweigerlich auf den eigenen Musikgeschmack auswirkt, liegt auf der Hand. Ich fand Schlagzeuger immer faszinierend, sehr zum Leidwesen meiner Mutter, die laufend diverse Töpfe und Eimer ersetzen musste, mich allerdings immer sehr gefördert hat.
Als Drummer ist man ja nicht so sehr im Fokus, wie z.B. als Sänger. Ist das für Dich Fluch oder Segen?
Natürlich steht man optisch weniger im Fokus, als die anderen Bandmitglieder. Dafür ist man akustisch (im Idealfall) umso präsenter. Zumal sich die optische Präsenz vieler Drummer, mich inbegriffen, auf komische Fratzen und Gesichtskirmes beschränkt. Auf gut Deutsch: Wir müssen gut spielen und nicht gut aussehen. Von daher ist das für mich eher ein Segen.
Man muss als Drummer ja ständig auf anderem Equipment spielen… wie wichtig ist es da für Dich selbst gutes Equipment zu haben? Bist Du so ein Gear-Freak?
Ich habe lange auf lausigem Equipment gespielt, bevor ich mir gutes zugelegt habe. Meiner Erfahrung nach äußert sich schlechtes Equipment vorallem durch furchtbar schlechte Haltbarkeit und das kann einem auf einer Tour das Genick brechen. Natürlich spielt der Klang auch eine große Rolle, vorallem im Studio. Live kann der Mischer oft noch was retten und gerade biegen, was auch vonnöten ist, da man oft auf schlechten Drumsets spielen muss. Dort sollte man aber nicht allzu wählerisch sein und das Beste aus dem Vorhandenen rausholen. Natürlich muss man sich nicht jeden Mist gefallen lassen.
Schnelligkeit ist ja nun nicht alles. Auf was legst Du bei Deiner Spielweise besonders viel Wert? Du hörst ja auch allerlei Prog-Zeug, welchen Einfluss hat das auf Deine Black Metal-Songs? Denkst Du, dass Dir so mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, einen „interessanten“ Song zu schreiben?
Eine schnelle und aggressive Spielweise ist im Black Metal omnipräsent. Das ist auch gut so, da sie ein wesentlicher Bestandteil der Musikrichtung ist. Dennoch finde ich grade kreatives und „interessantes“ Songwriting wichtig, da es wesentlich zum Gesamtwerk beiträgt. Blastbeats können auch groovy sein. Ich würde nicht pauschal sagen, dass mir durch meine Affinität zum Progrock mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, denn jeder noch so kleine Fill-In muss zum Song passen, es nützt ja nichts einen kranken ¾ Fill-in über 4 Takte zu spielen, wenn er nicht zum Rest passt. Manche Riffs fordern grade im Black Metal ein vollkommen steriles und gerades Drumming. Dennoch ist mein Grundsatz: Feeling > Technik.
Wie beurteilst Du die Metalszene hier bei uns in NRW?
Manche Sachen gefallen mir, vieles auch nicht. Ich sehe das eher neutral, da alles Geschmackssache ist. Ich persönlich identifiziere mich eher weniger mit der Metalszene.
Links
www.facebook.com/Thyrgrim
soundcloud.com/thyrgrim_band
www.facebook.com/mallevsmaleficarvmbm
https://mallevsmaleficarvm.bandcamp.com/
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