Name: Phillip Hatcher
Ort: Dortmund
Bands: Orphalis, Man Made Predator
Wie kam es dazu, dass Du angefangen hast Musik zu machen und Deine Bands zu gründen/dort einzusteigen? Warum hast Du Dir ausgerechnet die Drums als Instrument ausgesucht?
Ich würde sagen, daran ist mein Vater schuld. Er hat schon immer Gitarre in diversen Bands gespielt und da habe ich dann auch das Schlagzeug spielen für mich entdeckt. Ich fand Drummer immer cool und wollte das auch machen. Meine Eltern haben das sehr früh erkannt und mir dann schon mit 4 Jahren mein erstes Kinderschlagzeug gekauft. Dann kam lange Zeit Unterricht dazu und alles nahm seinen Lauf.
Meine erste Band war Taste of Blood in meiner Heimat Herford. Das war quasi so die Grundausbildung im Metaltrommeln.
2008 bis 2012 habe ich dann tatsächlich studienbedingt über 3 Jahre Pause gemacht, aber irgendwann hab ich das einfach nicht mehr ausgehalten und das wird auch nie wieder passieren.
Man Made Predator wurde klassisch über das Internet und Zufälle zusammengewürfelt und von Orphalis wurde ich dann Quasi zwischen Tür und Angel in unserem Proberaumbunker angeheuert.
Kai als Drummer zu ersetzen war sicher eine Herausforderung für Dich. Wie hast Du die erste Zeit in der Band erlebt?
Ja das war wirklich nicht leicht. Kai ist ein Tier an den Drums und ich musste der Band auch direkt den Zahn ziehen, dass ich dieses Drumming kopieren kann. Wir haben uns dann für einen klaren Cut entschieden und alles an mein Drumming angepasst. Trotz allem musste ich im letzten Jahr an die 50 Bpm an Geschwindigkeit zulegen. Das war wirklich harte Arbeit und hat viele Abende am Practise Pad vor dem Fernseher bedeutet. Alles in Allem muss ich sagen im letzten Jahr habe ich einen riesigen Schritt nach vorne gemacht, da man ja schon einen gewissen Druck spürt. Wenn man jemanden wie Kai in einer Band ersetzt, wird man erstmal sehr kritisch beäugt. Bisher gab es aber zum Glück noch keine Beschwerden, deswegen gehe ich davon aus, dass der „neue“ Orphalissound ganz gut bei den Leuten ankommt.
Als Drummer ist man ja nicht so sehr im Fokus, wie z.B. als Sänger. Findest Du das gut oder würdest Du Dir mehr „Beachtung“ wünschen?
Ich würde eher sagen, als Drummer wird man immer mehr von Drummern fokussiert. Ich kenne das von mir selbst auch. Ich gucke mir auch immer alles genau an, was andere Drummer tun. Dadurch lernt man wirklich viel und mir ist es wirklich viel Wert, wenn jemand mir nach einem Gig auf die Schulter klopft und das was ich tue gut findet. Mir macht es außerdem Spaß das Publikum unterbewusst mit gewissen Beats zum Headbangen zu bringen. Ohne die Drums wäre eine Metalband ja kaum denkbar, deswegen glaube ich auch, dass die Drummer in diesem Genre mehr Beachtung bekommen, als bei anderen Musikrichtungen. Daher habe ich gar nicht das Gefühl wenig beachtet zu werden.
Schnelligkeit ist ja nun nicht alles… auf was legst Du bei Deiner Spielweise besonders viel Wert??
Ich finde es extrem wichtig einen gewissen Flow und Power im Drumming zu haben. Zitterdoublebass oder Flüsterblastbeats sind nichts für mich. Da verzichte ich lieber auf Geschwindigkeit und haue dafür alles tight auf den Punkt. Gerade auch simple Beats machen einen Song manchmal interessanter, als auf Teufel komm raus alles was am Set hängt kurz und klein zu prügeln.
Man muss als Drummer ja ständig auf anderem Equipment spielen… wie wichtig ist es da für Dich selbst gutes Equipment zu haben? Bist Du so ein Gear-Freak??
Ich muss mich bekennen: Ja ich bin so ein Freak. Mein Set ist mir heilig. Ich übe wirklich bei jeder Gelegenheit und da kann ich schrottige Hardware und schlechten Sound einfach nicht ertragen. Ich bin aber nicht der Meinung, dass man unbedingt sehr teures Equipment braucht um gut oder schnell zu werden. Ich habe mir mein Zeug über Jahre hinweg mühsam zusammen gespart und vieles nur durch Unterstützung meiner Eltern kaufen können.
Live ist man eigentlich immer auf alles gefasst. Wichtig ist mir da nur mein eigenes Pedal und meine Snare. Mit allen anderen Überraschungen kann man irgendwie klarkommen. Nur wenn man derart klapprige Beckenständer hingestellt bekommt, dass nach 10 Sekunden nichts mehr da hängt wo es hingehört, dann ist das schon etwas belastend.
Wie beurteilst Du die Metalszene hier bei uns in NRW?
Ich habe ja nun den Vergleich zwischen OWL und dem Ruhrpott. Ich muss sagen was die Szene angeht, ist der Pott eine ganze Ecke offener für Neues. Ich habe im Dortmunder Umkreis bisher kaum einen Gig gehabt, bei dem nicht mindestens ein paar Betrunkene applaudiert haben. In OWL muss man sich immer erst etwas mehr bewähren, bis man dann zum Inventar gehört, aber so ist die Mentalität da nunmal 😀
Links:
https://www.facebook.com/mmpband
https://www.facebook.com/Orphalisband
https://www.youtube.com/channel/UCoR07w3YvWbL7zTZ48zGn6Q
Gallery: